UNESCO Weltkulturerbe in Armenien

Bereits mehrere Jahrzehnte organisiert UNESCO ein jährliches Treffen, bei dem die Mitglieder immaterielle oder von Menschenhand geschaffene Objekte zum Weltkulturerbe erklären und somit auf diese und ihren kulturellen und geschichtlichen Wert Aufmerksam machen und die Erhaltung sicher stellen. Unten angeführt, haben wir eine Liste mit einzigartigen armenischen Sehenswürdigkeiten, die sich in der UNESCO Liste befinden zusammen gestellt.

UNESCO Weltkulturerbe in Armenien: das Hachpat Kloster

Das Hachpat Kloster befindet sich im Norden Armeniens, in der Schlucht vom Fluss Debed, umgeben von bildhaft schöner Landschaft und Natur. Mit dem Auto liegt das Kloster ca. 3 Stunden von Eriwan entfernt. Laut historischen Quellen wurde das Kloster zwischen dem 10.-13. Jahrhundert gebaut, was sich in der Zeit der Bagratuni Dynastie einreiht. Die Architektur von Hachpat verbindet Elemente der byzantinischen und traditionell armenischen Bauweise dieser Periode. 1996 wurde es wegen seines besonderen Wertes als Kirche dieser Zeit in das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. Der Klosterkomplex erstreckt sich über 3 kleine Kirchen, als auch das Vordach, die Bibliothek, den Speisesaal und den Glockenturm. Zusätzlich befinden sich auf dem Gelände eine Vielzahl an Chatschkars (Kreuzsteinen), die auch aus dem 10.-13. Jahrhundert stammen.

UNESCO Weltkulturerbe in Armenien: das Sanahin Kloster

Das Sanahin Kloster ist nicht weit von Hachpat entfernt (ca. 15km/20 Autominuten) und liegt in der Schlucht vom Fluss Debed. Das genaue Datum des Baus ist nicht bekannt, es wird aber angenommen, dass es auch zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert errichtet wurde. Der Haupttrakt des Gebäudes wird vom Tempel Sankt Astvatsatsin eingenommen – der älteste Teil des Klosters. Der aus Stein gemeißeltem Basalt ergibt die Form eines kreuzförmigen Domes. Die größte Konstruktion des Klosters ist der Amenaprkitsch Tempel, der auch ein Gebäude mit kreuzförmigen Dom ist. An der obersten Stelle der Fassade befindet sich eine interessante Skulptur. Es ist ein Bild der armenischen Könige Kyurike und Smbat, die ein Modell des Tempels in ihren Händen halten. Das Kloster wurde von den Seldschuk Türken und dann von den Persern attackiert. In 1139 wurde es durch ein Erdbeben schwer beschädigt. Nach diesen tragischen Ereignissen, dauerten die Restaurationsarbeiten lange an, die die wunderbare Schönheit des Originals nicht wieder herstellen konnten. Im Jahr 2000 wurde Sanahin in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen.

UNESCO Weltkulturerbe in Armenien: das Geghard Kloster

Das berühmte Geghard Kloster liegt in der Kotayk Region im Tal des Gocht Flusses. Es dauert ca. 50 Minuten mit dem Auto, um von der Hauptstadt zu diesem besonderen und einzigartigen Platz zu gelangen. Bekannt ist das Kloster für seine steinige Architektur und gilt als gut erhaltenes Beispiel für Architektur aus dem Mittelalter. Der Komplex ist auf den Bahnen der Klippen gebaut und ist von harter und majestätischer Natur umgeben. Die Gründung von Geghard ist nicht genau datiert, aber höchstwahrscheinlich war der Ausgangspunkt im 4. Jahrhundert in einer Höhle. Anfangs wurde es deshalb „Ayrivank“ genannt, was Höhlenkloster bedeutet. Den zweiten Namen erhielt das Kloster durch seine besonderen Relikten, die angeblich von dem Apostel Fadey nach Armenien gebracht wurden. Es ist der Speer von Longinus, der laut Berichten von dem Römer in den Körper Jesu gestochen wurde. Für lange Zeit wurde der Speer hier aufbewahrt, weshalb es als „Kloster des Speeres“ (Gegardavank) bekannt wurde. Heute wird das Relikt im Museum von der Etschmiadsin Kirche aufbewahrt. Das Kloster wurde in die Liste des UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen.

UNESCO Weltkulturerbe in Armenien: die Etschmiadsin Kirche

In einer Entfernung von 30km von Eriwan befindet sich die Stadt Etschmiadsin, die trotz ihrer kleinen Größe und niedrigen Einwohnerzahl jährlich tausende Touristen anzieht. Hier liegt das religiöse Zentrum und die Residenz des „Katholikos“, das Oberhaupt der Armenisch Apostolischen Kirche.  Armenien ist das erste Land, das im Jahr 301 das Christentum als Staatsreligion anerkannt hat. Die Konstruktion ist mit dem wichtigen Ereignis verbunden und wird mit dem Namen „Gregor der Erleuchter“ verbunden – der Gründer des Christentums und gleichzeitig auch der erste „Katholikos“ der Armenischen Kirche. Man sagt, dass er den Ort für die Errichtung des Klosters im Traum gesehen hat und mit dieser sofort nach Ernennung der Staatsreligion begonnen hat. Der Bau nahm mehr als ein Jahrhundert in Anspruch (4.-5. Jhdt.). Der ursprüngliche Tempel hatte eine rechteckige Form, die später, im 5. Jahrhundert in eine kreuzförmige umgebaut wurde. Im Jahr 2000 wurde die Kirche in das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. Ohne einen Besuch kann man nicht vollständig in die Religion Armeniens und das dazugehörige Erbe eintauchen. Manche meinen, dass „wenn man das Etschmiadsin Kloster nicht besucht hat, war man nicht in Armenien“.

UNESCO Weltkulturerbe in Armenien: der Zvartnots Tempel

Nur 5km von der Stadt Etschmiadsin entfernt ist das strahlendste Monument mit mittelalterlicher Architektur errichtet – der Zvartnots Tempel oder eher die Ruinen davon. Der Tempel wurde im 7. Jahrhundert erbaut, in der der „Katholikos“ Nerse III amtierte. Das Bauwerk war von derartiger Schönheit, dass nach dem Besuch von dem byzantinischen Eroberer Constantin III, er den Bauleiter bat, ihn nach Konstantinopel zu begleiten, um dort ein ähnliches Gebäude zu errichten. Zvartnots stand für über 300 Jahre. Es gibt keine genaue Version für den Abriss, aber die verlässlichste Quelle besagt, dass er durch ein Erdbeben zusammen brach. Vor dem Abriss, stand er in einer runden Form, mit skulpturiertem Relief in der Landschaft. Die Ornamente repräsentieren Wein und die Zweige von Granatäpfeln. In die Säulen wurde das Bildnis eines Falken mit gespreizten Flügeln geritzt – das Symbol von Aufsteigen des Tempels. Nach dem Abriss wurde er nicht wieder aufgebaut und erst 1901 von Archäologen entdeckt. Heute sind alle Ausgrabungen des Zvartnots Tempel inklusive dem Museum zugänglich. Darin sind verschiedene Modelle ausgestellt, Teile der Skulpturen sowie antike Ofen, mit der Inschrift auf Griechisch: „Gebaut von Nerses. Erinnert euch.“ Im Jahr 2000 wurde der Zvartnots Tempel in die Liste des UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen.

UNESCO Weltkulturerbe in Armenien: immaterielles kulturelles Erbe

Um die wichtigsten Aspekte einer Kultur zu bewahren, hat UNESCO eine Liste mit immateriellem Erbe erstellt. Damit versucht die Organisation Aufmerksamkeit auf mündliche und ungreifbare Schätze der Menschheit zu lenken. Unter den kulturellen Dingen aus Armenien befinden sich auf der UNESCO Liste das Musikinstrument „Duduk“ und seine Musikstücke, die Symbolhaftigkeit und Handwerkskunst von Chatschkars, der armenische Epos „David Sasusnky“ und das traditionelle Brot „Lavasch“.

Chatschkars sind einzigartige armenische Monumente, die eine riesen Steinstele darstellen – das Symbol für Chistus’ Kreuzigung. Kreuzsteine kommen in unterschiedlichen Größen vor, und noch wichtiger, haben sie ein weltweit einzigartiges Muster. Jeder der 50.000 Kreuzsteine in Armenien hat seine eigene Geschichte. Besonders auf dem Gebiet von Kirchen und Klöstern wie Hachpat, Geghard und Tatev finden sich viele dieser Kunstwerke. Im Dorf Noratus ist ein großer Friedhof mit Kreuzsteinen angelegt.

Duduk ist ein armenisch, nationales Musikinstrument, ohne die die Musik unvollständig wäre. Erstmals wurde es zur Zeit des armenischen Königs Tigran der Große, vor mehreren tausend Jahren gespielt. Über die Zeit hinweg hat dieses einzigartige Instrument außergewöhnliche Feste und Momente im Leben der Armenier gespielt, wie auf Hochzeiten, Begräbnissen, nationalen Feierlichkeiten und Tänzen.

Die Duduk wird auch „tsiranapoh“ genannt, was als „das Rohr aus Aprikosenholz gefertigt“ bedeutet. Der Name hat einen spannenden Ursprung, denn die Flöte wird aus Aprikosenholz geschnitzt. Kopien, angefertigt mit anderen Holzsorten (Apfel, Pflaume) haben nicht den selben Klang produzieren können. Die Musik der Duduk ist traurig und herzerwärmend zugleich, repräsentiert die singenden Berge, trauernde alte Männer und lachenden Kinder. Es gibt die Gesichte der Seelen der Armenier authentisch wieder. Der bekannteste und anerkannteste Komponist der Duduk ist Jivan Gasparyan. Dank seiner Arbeit erlangte das Instrument und seine Musik Weltberühmtheit. Beim Zuhören taucht man in die armenische Kultur ein und erhält einen besseren Einblick in die Seele des Landes. In typischen Restaurants bieten meist Livemusik an, wo sie den Dudukklang hautnah erleben können. Als Souvenir lässt sich die Duduk auf dem Markt „Vernissage“ erstehen, der sich im Zentrum Eriwans befindet, direkt neben dem Platz der Republik.

Lavash  ist traditionell armenisches Brot, das seinen Ursprung in Armenien hat. Es wird aus Weizenmehl und Wasser gefertigt und in einem Spezialofen namens „Tonier“ gebacken. Ohne Lavash ist ein gedeckter, armenischer Tisch unvollständig. Die Köstlichkeit wird überall im Land, in jedem Supermarkt verkauft. Auch international ist das Brot mit der Aufschrift „armenisches Lavash“ erhältlich.

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